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  • AutorenbildAlpineFoxes Team

Geschichten von Opernball und Federnball

Aktualisiert: 24. Jan.

 

Menschen tanzen in der Wiener Staatsoper
Der Opernball ist das Highlight des Faschings in Wien (1)

Nun sind wir also endgültig im Fasching angekommen! Lange dauert er heuer nicht, denn am 14. Februar, am Aschermittwoch, ist dieses Jahr auch schon wieder Schluss mit dem Feiern. Obwohl: nach Weihnachten, Neujahr und dann den diversen Faschingsfeiern tut es dann auch mal wieder gut, ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Detox und Energie tanken sind dann für 6 Wochen angesagt, bevor die Osterstriezel auf den Tisch kommen 😉!


In Deutschland wird der Fasching -oder Karneval- auch als die „Fünfte Jahreszeit“ bezeichnet, weil er sich über 3 Monate erstreckt und bei vielen Menschen einen so hohen Stellenwert hat, dass er mit einer normalen Jahreszeit gleichgesetzt wird. Ganz so ernst nehmen wir es hier damit nicht, zumindest nicht in der Basis der AlpineFoxes, in Wien. Der offizielle Faschingsbeginn, oder ganz korrekt: das Narrenwecken, wird hier zwar auch am 11.11. um 11:11 am Wiener Graben stilgerecht mit Walzertanzen und Krapfenverteilung gefeiert (ich habe darüber berichtet!), aber eigentlich geht es bei uns erst nach dem 6.1., also dem Dreikönigstag, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, so richtig los.


Fasching oder eben Karneval wird überall anders gefeiert: meistens sind fröhliche, laute und bunte Umzüge im Spiel, auch Faschingssitzungen, Faschingsprinzen und -prinzessinnen, Faschingsreden, Faschingsrufe (der Bekannteste ist wohl das  Villacher „Lei-Lei“) und dergleichen mehr. Eine eigene Welt tut sich dem auf, der wie ich zum Thema Fasching recherchiert! Sogar in Wien gibt es eigene Faschingsgilden, zum Beispiel in Hietzing (Faschingsruf „ Hahaha- Hallotria“), Döbling („Dö Dö-Bling Bling“) und Währing („Ring, Ring Währing“).



Paare tanzen auf einem Ball in Wien
Alles Walzer: Hier am Ball der Offiziere

Aber ehrlich: Faschingszeit in Wien, das bedeutet in erster Linie: Ballsaison!  Und das wiederum heißt: den Vormittag im Friseursalon verbringen und sich eine richtig „große“ Frisur verpassen lassen! Das elegante „Bodenlange“ aus dem Kleiderschrank holen! Make-up für die Königin der Nacht auflegen! Dem Partner in Crime das Mascherl binden (muss ich Gott sei Dank nicht, aber ich könnte es auch nicht)! In die festlich geschmückte Hofburg, das Rathaus oder-ganz speziell- in den Musikverein „rauschen“! Aufgeregt sein und tanzen, tanzen, tanzen, bis die Füße am frühen Morgen so wehtun, dass man den Weg zum Taxi am liebsten barfuß zurücklegen will! Davor sollte man allerdings noch nächtens heißhungrig ein paar Frankfurter vertilgen (Vorsicht mit dem Senf!), eine möglichst chaotische Mitternachtsquadrille absolvieren, irgendwann frühmorgens in der Balldisko landen und zum Abschluss noch mit ein bisschen Wehmut („was, der Abend ist schon wieder vorbei?“) das „Brüderlein fein“ walzen. Und sich auf den nächsten Ball freuen und sei er auch erst im nächsten Fasching.


Rund 450 Bälle gibt es jährlich in Wien und die meisten davon finden in der Faschingszeit statt. Am bekanntesten sind unter anderen der noble Ball der Philharmoniker im Musikverein, der „trachtige“ Jägerball (inkl. Gegendemo der Jagdgegner vor der Hofburg), der Kaffeesiederball, der Zuckerbäckerball und natürlich der „Ich will gesehen werden!“ Opernball in der Wiener Staatsoper. Aber letzteren kann man auch bequem im Pyjama vor dem Fernseher verfolgen, genauso wie die Online- Führungen der AlpineFoxes😉.

Zahlreiche Gschnase (also Kostümfeste) und natürlich die elegante Rudolfina- Redoute (Maskenpflicht für Damen bis Mitternacht) runden das Angebot ab. Wenn man will, es sich leisten kann und die nötige Energie hat, kann man in der Faschingszeit quasi an jedem Wochenende auf mehrere Bälle gehen.



Ein paar tanzt einen Walzer
So elegant tanzen die wenigsten!


Meine Eltern waren begeisterte Ballgeher. Als Kind habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als mitgenommen zu werden, wenn ich meine Mutter in ihrem eleganten Kleid und meinen Vater im Smoking bei ihren Ballvorbereitungen beobachtete. Meine  Großmutter mit ihrem trockenem, aber liebevollen Humor, deren undankbare Aufgabe es immer war, die trotzende Enkelin während einer solche Ballnacht zu beaufsichtigen, pflegte dann zu mir zu sagen: „Du gehst heute auf den Federnball“. Meine Enttäuschung, als ich herausfand, dass das nichts anderes hieß als: du gehst schlafen, war grenzenlos! Bis heute bin ich kein Fan des Federnballs geworden.


Der Aschermittwoch bedeutet das Ende der Faschingszeit. Ich empfehle zum Entschleunigen einen Besuch im Kunsthistorischen Museum. Dort, im fantastischen Breughel- Saal, wartet dann ein großformatiges Gemälde: „Der Kampf zwischen Fasching und Fasten“, vor dem man lange Zeit verbringen kann und doch immer noch etwas Neues entdeckt. Ich zeige es Dir auch gerne bei einer meiner Führungen in diesem großartigen Museum!


In diesem Sinne wünsche ich Dir noch eine vergnügte Faschingszeit, egal ob im Kostüm oder in der Robe, ob als „Narr“ oder als Ballprinzessin/Prinz/König/Königin: Hab Spaß und unterhaltet euch gut!


Daten und Infos zu den Bällen findest du hier:


 

Auf welchem Ball werden wir einander demnächst begegnen? Oder treffen wir uns bald einmal bei einer meiner Stadtführungen in Wien?


Die genauen Daten und Themen findest Du unter alpinefoxes.com/kalender!


Bis bald,


Und natürlich "Alles Walzer!"


Deine Claudia von den AlpineFoxes


Bildercredit: (1) Gryffindor, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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